Tarifübersicht.com
Alle Strom, Gas, DSL, Handy Tarifübersicht

RWE fordert Lieferzusage für kaspisches Gas vor Start der „Nabucco“-Pipeline

Der Essener Energiekonzern RWE will sich weiter für den Import kaspischen Gases und damit den Bau der „Nabucco“-Pipeline engagieren. Voraussetzung für den Pipeline-Bau ist laut RWE Supply & Trading allerdings eine verbindliche Lieferzusage der kaukasischen Förderländer, die vom aserbaidschanischen Konsortium Schah Deniz II für Ende 2011 versprochen worden war, jedoch bisher aussteht. Die EU fördert das „Nabucco“-Projekt, um eine größere Unabhängigkeit Westeuropas von russischem Gas zu erreichen und würde sich vermutlich auch für ein mögliches Alternativ-Projekt der Türkei und Aserbaidschans – die „Trans Anatolian Pipeline“ (TANAP) – engagieren. Russland reagiert mit einem Konkurrenzprojekt und will mit eigenen Partnern eine eigene Pipeline unter dem Namen „South Stream“ bauen.

Im Hinblick auf „Nabucco“ hatte die RWE bereits im Dezember 2011 eine Entscheidung von Shah Deniz II angemahnt und fand dafür recht deutliche Worte – für RWE-Strategiechef Leonard Birnbaum ist die „lange Warteschleife“ kein akzeptabler Zustand, da sie zusätzliche Kosten mit sich bringt, inzwischen auch die für 2013 geplante Inbetriebnahme der Pipeline gefährdet und den Wettbewerbsdruck im Gas-Geschäft erhöht.

RWE – firmenunabhängige Sicht auf Pipeline-Bau

Die RWE hält sich zwar die Option ihrer direkten Beteiligung an der „Nabucco“-Pipeline offen und betonte diese Strategie ausdrücklich auch für den Fall, dass das TANAP-Projekt umgesetzt werde. Die RWE sei dabei für „jegliche Kooperationen“ offen, die helfen, kaspisches oder auch nordarabisches Erdgas nach Europa zu importieren. Sowohl RWE-Chef Jürgen Großmann als auch die EU-Kommission erklärten inzwischen angesichts der Verzögerungen allerdings auch, dass die RWE nicht zwangsläufig in den Bau der Pipeline investieren müsse – entscheidend sei für die EU und das Unternehmen, dass das kaspische Gas nach Europa möglichst günstig nach Europa kommt, nicht aber die Beteiligung einer konkreten Firma.

Transnationales Pipeline-Konsortium inklusive RWE

Bei „Nabucco“ handelt es sich um ein Milliarden-Projekt, das dafür sorgen soll, dass das Erdgas aus der Kaukasus-Region durch die Türkei, Südost-Europa und Österreich in die EU fließt. Am Konsortium der Pipeline sind bisher – neben dem österreichischen Haupt-Partner OMV – Unternehmen aus Ungarn, Bulgarien, der Türkei sowie die RWE beteiligt.

Autor: Peter Zahn | Bildquelle: rp-online.de | Posted in Gas-News

Leave a Comment

Please note: Comment moderation is enabled and may delay your comment. There is no need to resubmit your comment.