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Nord Stream: Deutsch-russische Ostsee-Pipeline eröffnet

Deutschland und Russland verbinden seit einigen Tagen nicht nur wirtschaftliche und politische Beziehungen, sondern auch eine 1.224 Kilometer lange Gaspipeline. Sie soll künftig Russlands Erdgaslieferungen an die EU-Staaten krisensicherer und unabhängig von Transitstaaten machen. Seit 2005 war das 7,4 Milliarden teure Mammutprojekt in Planung, der tatsächliche Bau dauerte nur 16 Monate. Nach Ansicht der Beteiligten sind die hohen Kosten gerechtfertigt, schließlich sollen auch die Kunden von der „Nord Stream“ genannten Ostsee-Pipeline profitieren.

Der Ausbau der Nord Stream-Leitung ist noch nicht abgeschlossen, derzeit wird noch an einem zweiten Leitungsstrang gearbeitet, ein dritter soll in den nächsten Monaten folgen. Die Eröffnungsfeier fand dennoch schon statt.

Erdgas für 26 Millionen Haushalte

Im bei Greifswald gelegenen Lubmin wurde am Dienstag symbolisch der Gashahn geöffnet. In Zukunft soll die Leitung im Jahr 27,5 Millionen Kubikmeter Gas vom russischen Wyborg in den 2.000-Einwohner-Ort leiten und so 26 Millionen Haushalte in Westeuropa versorgen können.

Nach Willen der verantwortlichen Unternehmen und Politiker soll die Pipeline eine Reihe von Problemen des Gashandels zwischen den westlichen EU-Staaten und Russland lösen. Dazu gehört vor allem die Abhängigkeit von den Transitstaaten Polen, Weißrussland und der Ukraine. Streitigkeiten zwischen der Ukraine und der russischen Regierung hatten im Winter 2008/2009 zum Transitstopp und in der Folge zu Engpässen in Westeuropa geführt. Das Nord Stream-Projekt soll das künftig verhindern.

Gaspreis wird sinken

Neben der höheren Versorgungssicherheit dürfte sich die Pipeline laut Verbraucherschützern auch positiv auf die Gaspreise auswirken. Durch die Nutzung der Leitung könnte es zu einer Überversorgung Europas kommen, was sinkende Preise zur Folge hätte. Wie groß der Unterschied sein wird, hängt auch von der Entwicklung der Weltwirtschaft ab. Sinkt die derzeitig gute Nachfrage, werden die Kosten weiter fallen. Bis es so weit ist, könnte laut Experten allerdings noch ein Jahrzehnt vergehen. Derzeit koppeln die Lieferverträge den Gaspreis an den Ölpreis und halten die Kosten so künstlich auf hohem Niveau.

Autor: Peter Zahn | Bildquelle: rundschau-online.de | Posted in Gas-News

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