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Energiewende: Regierung erwartet doch höhere Preissteigerungen

In puncto Atomausstieg übernimmt Deutschland derzeit eine Vorreiterrolle unter den europäischen Ländern. Während hierzulande der schrittweise Verzicht auf Energie aus der als unbeherrschbar geltenden Quelle beschlossen wurde, treiben andere Staaten wie Polen und Tschechien den AKW-Ausbau weiter voran.

Unter den Deutschen findet der Sonderweg der Bundesregierung breite Zustimmung, auch wenn von Anfang an moderat steigende Energiekosten in Aussicht gestellt wurden. Allerdings scheinen die bisher genannten Zahlen zu niedrig zu sein.

Bis zu 175 Euro höhere Mehrausgaben jährlich

Der vor wenigen Wochen beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie könnte sich stärker auf die deutschen Geldbeutel auswirken als bisher zugegeben. Laut einem Bericht des Spiegel rechnet man im Wirtschaftsministerium kurzfristig mit Zuschlägen zwischen 0,5 bis 1,5 Cent pro Kilowattstunde Strom. Mittelfristig wären aber Preissteigerungen um bis zu fünf Cent möglich. Zum gleichen Ergebnis kommen auch die Forscher des Rheinisch-Westfälische Instituts für Wirtschaftsforschung. Auch hier gehe man laut Spiegel von einem Preisschub um fünf Cent aus. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden würde dadurch jährlich 175 Euro zusätzlich zahlen müssen.

Damit käme die Energiewenden die deutschen Verbraucher deutlich teurer als bisher zugegeben. Noch im Mai erklärte Umweltminister Röttgen gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus, dass nur mit geringen Preissteigerungen zu rechnen sei.

Kosten über der Schmerzgrenze

Nach den Ereignissen um das AKW Fukushima stehen die Deutschen der Kernkraft deutlich skeptischer gegenüber und befürworten mehrheitlich das Ende der Atomkraft. Die Frage, ob man bereit wäre, einen schnelleren Atomausstieg mit steigenden Energiepreisen zu bezahlen, beantwortete die Mehrheit im April mit „Ja“. Die Schmerzgrenze für monatliche Mehrkosten lag dabei für 60 Prozent der Befragten bei 10 Euro und damit deutlich unter den vom Spiegel genannten Zahlen. Nur eine Minderheit würde laut der Umfrage auch bei höheren Zusatzbelastungen an der schnellen Wende festhalten.

Autor: Peter Zahn | Bildquelle: ltn.de | Posted in Strom-News

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