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Gesetzliche Krankenkassen: Fast alle Versicherer stornieren Zusatzbeitrag

Gute Nachrichten für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung: Fast alle deutschen Krankenkassen wollen im Laufe des Jahres 2012 auf den Zusatzbeitrag zum regulären Versicherungsbeitrag verzichten. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ legte die Frage nach dem Zusatzbeitrag jetzt allen 138 gesetzlichen Kassen in Deutschland vor – das Resultat: Während Anfang 2011 noch 13 gesetzliche Krankenversicherungen den Beitrag erhoben hatten, sind es jetzt lediglich noch acht.

Klar ist bereits jetzt, dass ab März 2012 die Kassen KKH Allianz, DAK Gesundheit, ab April 2012 die Betriebskrankenkassen Phoenix und Advita sowie ab Juni die BKK Merck den Zusatzbeitrag streichen wollen. Die offizielle Genehmigung dafür haben bisher allerdings erst Advita und KKH Allianz erhalten. Gleichzeitig ermittelte das Magazin, dass neun Kassen finanziell so gut dastehen, dass sie 2012 Prämien an ihre Mitglieder zahlen, im vorigen Jahr war dies nur bei sieben Versicherungen der Fall.

Zusatzbeitrag verprellt die Versicherten

Der pauschale Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen wurde zusammen mit dem Gesundheitsfonds eingeführt – der Gesetzgeber erlaubte damit jenen Kassen, die mit den Geldern aus dem Fonds nicht auskommen konnten, einen Aufschlag zu erheben, der vom Versicherten allein, also ohne Arbeitgeberzuschuss – zu tragen war. Die gesetzlichen Krankenkassen, die sich für den Zusatzbeitrag entschieden hatten oder aus wirtschaftlichen Gründen entscheiden mussten, hatten in der Folge allerdings mit einem starken Mitgliederschwund zu kämpfen.

Dauerhafte Finanz-Sanierung oder temporäres Wahlgeschenk?

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) rechnet allerdings damit, dass die freiwillige Aussetzung des Zusatzbeitrags durch die Kassen nicht von Dauer ist und der teilweise durchaus spürbare Obolus nach dem Wahljahr 2013 wiederkommt. Derzeit ist die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen – bedingt durch gute Konjunktur und durch die Gesundheitsreform deutlich reduzierte Arzneimittelausgaben – recht entspannt. Im Zeitraum Januar bis September 2011 erzielten sie Überschüsse von circa 3,9 Milliarden Euro.

Ilona Köster-Steinbach, die Gesundheitsexpertin des Verbandes, prognostizierte für die Kassen mittelfristig trotzdem erhebliche Zusatzkosten – unter anderem durch Gehaltsaufschläge für junge Mediziner, die bereit sind, in unterversorgten ländlichen Regionen zu praktizieren.

Autor: Michael Kern | Bildquelle: berlin.de | Posted in Versicherung-News

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