Tarifübersicht.com
Alle Strom, Gas, DSL, Handy Tarifübersicht

Öko-Umlage verteuert Strom

Aus Sicht der Bundesnetzagentur könnte die staatliche Förderung regenerativer Energien das Strom-Budget der Verbraucher künftig zusätzlich belasten. Matthias Kurth, der Präsident der Agentur, äußerte jetzt gegenüber der „Passauer Neuen Presse“, dass das Ziel des Bundes, die Förderzulage pro Kilowattstunde unter 3,5 Cent zu halten, sehr wahrscheinlich nicht eingehalten werden könne. Gerechnet werden müsse vielmehr mit einem Ökoaufschlag von vier Cent oder mehr.

Der Grund dafür: Die staatlichen Fördergelder für Ökostrom haben zu einem Boom neuer Anlagen geführt, welche für die von ihnen erzeugte Energie eine Garantie-Vergütung sowie die Förderzulage beanspruchen können. Die Mittel dafür werden über die sogenannte EEG-(Erneuerbare-Energie-Gesetz)Umlage bei allen Stromkunden – sowohl Unternehmen als auch privaten Strom-Abnehmern – eingesammelt. Bereits Anfang Januar 2012 hatte die Umlage das Limit von 3,5 Cent leicht überschritten.

Marktprämie für Ökostrom – kostenintensiver Flop

Eine mit der EEG-Umlage zusammenhängende Frage war bereits in der letzten Woche in die öffentliche Kritik geraten. Durch eine EEG-Novelle können sich die ökostromerzeugenden Energieanbieter nunmehr entscheiden, ob sie ihren Strom zum subventionierten Festpreis abgeben oder ihn selbst an die Börse bringen – die Differenz zum EEG-Preis wird dabei ausgeglichen und außerdem eine zusätzliche Marktprämie ausgeschüttet. Erwartet wird, dass nahezu alle Anbieter von Ökostrom das Modell künftig nutzen werden.

Sogar der Bundesverband erneuerbarer Energien – als Nutznießer der neuen Regelung – schrieb bereits im Juli 2011, dass die neue Prämie ein Zeichen in die falsche Richtung sei, die Marktintegration der „Erneuerbaren“ nicht befördere und nur Mehrkosten und „Mitnahmeeffekte“ erzeuge. In die gleiche Richtung argumentierte jetzt die RWE.

Ökostrom dämpft Marktpreise für Energie – ohne Effekt für die Verbraucher

Laut Bundesnetzagentur kommen auf die Verbraucher auch noch von anderer Seite höhere Kosten zu: Die Energiewende erfordere größere Investitionen in die Netze, auch Entlastungsprogramme für energieintensive Betriebe führen zu Mehrkosten für alle anderen Endabnehmer. Gleichzeitig konstatierte Netzagentur-Präsident Kurth einkaufsseitig einen preisdämpfenden Effekt von Ökostrom – der allerdings nicht bei den Konsumenten ankommt.

Autor: Peter Zahn | Bildquelle: sueddeutsche.com | Posted in Strom-News

Leave a Comment

Please note: Comment moderation is enabled and may delay your comment. There is no need to resubmit your comment.