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Netzbetreiber planen Bau neuer Energieautobahnen

Die deutschen Netzbetreiber planen in den nächsten Jahren einen groß angelegten Ausbau des Energienetzes. Laut Sprechern der Unternehmen 50 Hertz, EnBW, Tennet und Amprion sollen drei neue Großtrassen entstehen, die quer durch die gesamte Republik führen. Die Projektkosten werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Grund sind die geplante Energiewende und Mängel beim bisherigen Ausbau von Ökostromanlagen.

1.600 Kilometer neue Leitungen

Laut eines Berichts der Financial Times Deutschland planen die Stromnetzbetreiber für die nächsten Jahre einen massiven Ausbau des Stromnetzes. Künftig sollen drei neue Trassen mit einer Gesamtlänge von etwa 1.600 Kilometern entstehen. Dabei soll es sich unter anderem um eine Ost-West-Trasse handeln, für die sich die ehemalige Vattenfall-Tochter 50 Hertz verantwortlich zeichnet. Das Unternehmen plant, Ökostromparks aus der Umgebung um Magdeburg mit dem Rhein-Main-Gebiet zu verknüpfen und dafür Leitungen mit einer Länge von 600 Kilometern aufzubauen. Die Kosten für den Großbau sollen sich laut Unternehmensangaben auf etwa eine Milliarde Euro belaufen. Entsprechende Anträge wurden bereits bei der Bundesnetzagentur gestellt, bis der Bau tatsächlich beginne, könnten aber noch acht Jahre vergehen, schätzte ein Unternehmenssprecher.

Noch größer fällt das Trassenprojekt von Tennet mit einer Länge von 900 Kilometern aus. Das Unternehmen plant, mehrere Milliarden in den Bau einer Nord-Süd-Überlandleitung zu investieren. Konkrete Pläne sollen aber erst im Frühjahr 2012 bekannt gegeben werden. Die dritte geplante Trasse soll das Rheinland mit dem Stuttgarter Raum verbinden und wird von der früheren RWE-Tochter Amprion und EnBW realisiert werden. Konkrete Pläne für die Trassenführung gibt es laut eines Amprion-Sprechers allerdings noch nicht.

Energiewende macht Ausbau notwendig

Grund für den Ausbau ist die geplante Abkehr vom Atomstrom und der Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel ist es den in den Solar- und Windkraftanlagen im Norden und Osten der Republik erzeugten Ökostrom in die Industriezentren im Süden zu transportieren. Auf den Neubau von Masten will man dabei aber größtenteils verzichten – um Kosten zu sparen und Proteste der Bevölkerung zu vermieden. Beim Neubau wird deshalb auf die bereits bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden.

Autor: Michael Kern | Bildquelle: welt.de | Posted in Strom-News

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