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Strompreise: Ökostromzulage könnte erneut steigen

In wenigen Wochen steht die Neuberechnung der EEG-Umlage an. Dann wird festgelegt, wie viel Verbraucher zukünftig pro Kilowattstunde zuzahlen, um den Ausbau von erneuerbaren Energien zu finanzieren. Bisher wurde die Umlage jährlich erhöht, zuletzt um knapp 70 Prozent. Experten befürchten nun, dass die Pauschale auch in diesem Jahr steigen könnte. Bislang war man von einer Senkung ausgegangen.

Fördertopf ist leer

Grundlage für diese Annahme war die gute bisherige Bilanz. Bis April dieses Jahres hatte man bereits einen Überschuss von 783 Millionen Euro erwirtschaftet, im Juni waren es immerhin noch 380 Millionen Euro gewesen. Grund genug, der anstehenden Neuberechnung der EEG-Umlage optimistisch entgegenzublicken. Bis August war das Konto allerdings tief ins Minus gerutscht. Derzeit weist der Fördertopf ein Defizit von 453 Millionen Euro auf. Ursache dafür sind vor allem der wachsende Anteil an Ökostrom am Energiemix und der schnell vorangetriebene Ausbau grüner Kraftwerke. Zudem hatte man ein Milliarden-Minus aus dem Vorjahr ausgleichen müssen.

Angesichts dieser Entwicklung sehen einige Experten die Chancen für eine Senkung der Umlage skeptisch. Stattdessen hält man eine Erhöhung um bis zu 10 Prozent für realistisch. Damit würde die Pauschale von derzeit 3,5 Cent pro Kilowattstunde auf 3,85 Cent steigen. Dieser Anstieg werde schon deshalb nötig, weil immer mehr Fotovoltaik- und Windkraftanlagen installiert werden.

BEE hält Erhöhungen für unwahrscheinlich

Anderer Meinung ist man dagegen beim Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE). Nach eigenen Berechnungen des Branchenverbandes würde die derzeitige Umlage ausreichen, um den Ausbau zu finanzieren. Sollte es dennoch zu einer Erhöhung kommen, liegt das laut BEE vornehmlich an einer falschen Berechnungsgrundlage. Die bisherige Umlage wird anhand der Ausgaben der ersten neun Monaten eines Jahres berechnet. Dabei bleiben die Herbstmonate außer Acht, obwohl sich in dieser Zeit das Umlagekonto durch den sinkenden Anteil an Solarenergie und einem generell steigenden Stromverbrauch füllt. Dementsprechend würde die Umlage für das nächste Jahr zu hoch ausfallen. Der Verband fordert deshalb eine Neugestaltung des Berechnungsverfahrens.

Autor: Peter Zahn | Bildquelle: zeitpunkt.ch | Posted in Strom-News

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